In der beschaulichen altbayrischen Provinz-Stadt Straubing hat sich eines der bekanntesten Volksfeste im Laufe der Jahrhunderte einen Namen gemacht. Rund 1,3 Millionen Besucher lassen es während der tollen elf Tage auf dem Straubinger Gäubodenfest ordentlich krachen.
Zeitpunkt:
Heuer, im Jahr 2023, findet das Fest vom 11.8. (Freitag) bis zum 21.8. (Montag) statt.
Stellenwert:
Für die Region rund um Straubing (rund 48.000 Einwohner) ist das Gäubodenfest der unangefochtene Höhepunkt des Jahres, dass sich jeder Anwohner im Kalender anstreicht. Da das Fest in die Sommerferien Bayerns fällt, ist das Event entsprechend stark von Einheimischen frequentiert. So mancher Bierliebhaber feiert erst in Straubing ein paar Tage vor und fliegt dann in die Urlaubs-Sonne.
Während der „fünften Jahreszeit“ werden 2023 noch mehr Gäste als vor der Corona-Pandemie erwartet. Nach zwei Jahren Feier-Verbot wäre ein neuer Besucher-Rekord für die Veranstalter keine große Überraschung. Mehr oder weniger ist das Fest der ganze Stolz der Stadt. Neben dem Erstliga-Eishockey-Verein „Straubing Tigers“ ist das ostbayrische Städtchen vor allem für das Gäubodenfest allseits bekannt.
Kleidung auf dem Straubinger Gäubodenfest:
Bei den Ost-Bayern in der Straubinger Provinz gehört die Lederhose beim Festbesuch dazu wie die Skier im Winter-Urlaub. Ohne Tracht sieht man hierzulande kaum jemand schunkeln. Und auch die Straubinger Frauenzimmer stehen ihren Schwestern in München mit ihren Designer-Dirndln in nichts nach. Auch in der Provinz gibt es fesche Mädels – selbstredend!
Historie:
Begonnen hat die Straubinger Erfolgsgeschichte im Jahr 1812. Damals hieß das Fest noch „Landwirtschaftsfest“ und erfand sich während der zwei Jahrhunderte regelmäßig neu. Niemand hätte zu seiner Zeit vermutet, dass sich der alljährliche Germanen-Treff von Bauern, Züchtern und Adligen zu einem bekannten Party-Hotspot Deutschlands entwickeln würde. Der Name „Gäubodenfest“ wurde von gäulicher Boden („flaches und fruchtbares Land“) abgeleitet.
Gäste auf dem Straubinger Gäubodenfest:
Der überwiegende Teil der Gäste kommt aus Straubing und den umliegenden Gemeinden. Aus den bayrischen Nachbar-Städten Regensburg, Ingolstadt oder Landshut nehmen ebenso viele Volksfest-Freunde für ein paar feucht-fröhliche Partystunden die Anfahrt liebend gern auf sich. Internationale Gäste sieht man am Platz hingegen nur sporadisch. Lediglich ein paar Touristen aus dem grenznahen Tschechien und Österreich feiern in Ostbayern bei einer Mass – dafür umso ausgelassener.
Anfahrt:
Die Polizei rät dringend Fahrgemeinschaften zu bilden oder mit Öffentlichen Verkehrsmitteln das Festgelände anzufahren, da Parkplätze in Laufnähe nur bedingt vorhanden sind. Strenge Verkehrskontrollen werden während der „tollen elf Tage“ in und um Straubing massiv erhöht. Ein Insider verrät: „Es gibt abends so gut wie keine Möglichkeit, während des Festes aus der Stadt mit dem Auto herauszukommen, ohne kontrolliert zu werden.“
Vom Bahnhof Straubing bietet die Stadt einen kostenlosen Bus-Shuttle-Service an, der bis 22 Uhr abends fährt. Der einzige Bahnhof der Stadt wird von Intercity – und Regionalbahnen angefahren. Auch viele Reisebusunternehmen bieten Fahrten mit oder ohne Übernachtung zum Fest an.
Adresse Gäubodenfest: Am Hagen 75, Straubing 94315
Die Zelte auf dem Straubinger Gäubodenfest:
Mit sieben Großzelten, in denen insgesamt 27.000 Gäste Platz finden, bietet das Gäubodenfest jede Menge Abwechslung bei Live-Musik und bayrischer Kost. Als Platzhirsche auf dem Gelände gelten das „Festzelt Nothaft“ und das „Reisinger Festzelt“. In den Zelten dominieren heimische Blasmusik, internationale Klassiker, und insbesondere deutschsprachige Volksmusik.
Nicht zu vergessen: Das „Festzelt Krönner“ und die „Genussarena Wenisch“ gelten als echte Schmuckkästchen, wo sich jeder Gast wohlfühlt.
Der Preis für eine Maß kostet 2023 in fast allen Zelten um die 12 Euro und liegt damit rund zwei Euro unter dem angekündigten Wiesn-Preis.
Fahrgeschäfte und Schausteller:
Unzählige Attraktionen aus Nervenkitzel, Spannung und Höhenluft bietet das Gäubodenfest. Riesenrad, Achterbahn und einige Überschlag-Karussells lassen jedes Kinderherz höher schlagen. Unzählige Verkaufsstände und Imbisse runden das Spektakel ab.